Oberbayerische Meisterschaft 2023

Autor: Andreas Weinert, 21.03.2023

St. Wolfgang: Am Wochenende startete für die Kotterner Ringerjugend der Turniermarathon nach den Bayerischen Meisterschaften. Als erstes gingen die Allgäuer „fremd“ und traten bei den Offenen Oberbayerischen Meisterschaften in St. Wolfgang an. Mit sieben Kämpfern fuhr man schon in den frühen Morgenstunden los.

Am Vormittag gingen zunächst vier Ringer auf die Matte. In der kombinierten A/B-Jugend starteten sowohl die Brüder Emilian und Leo Weinert in der Gewichtsklasse bis 57 kg sowie Giuliano Perri bis 48 kg. Emilian und Leo konnten in ihrem ersten Kampf jeweils gleich einen Sieg holen. Leo konnte anschließend noch einen weiteren Kampf für sich entscheiden und durfte daher im Finale um den Meistertitel antreten. Emilian verlor leider die folgenden beiden Kämpfe, hatte aber noch einen Auftritt beim Platzierungskampf und den 5. Rang. Nach jeweils hartem Kampf mussten sich beide geschlagen geben, wurden so aber sehr guter Zweiter und Sechster von neun Startern in dieser Klasse.

Giuliano hatte bereits zu Beginn die zwei stärksten Gegner seiner Gruppe vor der Brust und musste leider beide Male diesen den Sieg überlassen. Im abschließenden Kampf besiegte er aber den Lokalmatador und sicherte sich so hochverdient die Bronzemedaille.

Bei den Jüngsten in der kombinierten E/F-Jugend war Tim Knobloch in der Gewichtsklasse bis 27 kg nicht aufzuhalten. Jeden seiner fünf Gegner konnte er dominieren und gab nur in einem Kampf ein paar wenige Punkte ab. So krönte er sich zum Oberbayerischen Meister, als einziger der Kotterner Starter.

Am Nachmittag schlug dann die Stunde der C-Jugendlichen. In der Klasse bis 42 kg hatte Elias Thaumiller gleich den Finalkampf, da nur zwei Ringer in dieser Gewichtsklasse angetreten waren. Er verlangte seinem Hallbergmooser Gegner alles ab und kämpfte sich über die gesamte Zeit durch. Leider hatte sein Kontrahent das bessere Ende für sich. Jedoch konnte sich Elias mit der Silbermedaille trösten.

Nur einmal auf die Matte legte sich Florian Wirth in der Gewichtsklasse bis 46 kg. Dies war zwar gleich im ersten Kampf. Von diesem Schock erholte er sich aber sofort und schulterte anschließend selbst alle drei weiteren Gegner in kürzester Zeit. Da sich aber auch seine Kontrahentin vom ersten Kampf schadlos hielt, sprang am Ende der sehr gute Vizetitel heraus.

Sehr überzeugend kämpfte sich Bruno Bielmeier in der Gewichtsklasse bis 34 kg durch seine Gruppe und durfte so als Gruppenerster im Finale um den Meistertitel antreten. Dort wartete erneut ein langjähriger Konkurrent aus Hallbergmoos. Diesmal sollte es leider nicht sein, und der Oberbayer behielt die Oberhand in einem spannenden Kampf. Jedoch konnte sich so auch Bruno am Ende über die Silbermedaille freuen.

Alles in allem kann sich die Bilanz mit einem Meistertitel, fünf weiteren Medaillen und einem Urkundenplatz bei sieben Startern in jedem Fall sehen lassen.

Bereits am nächsten Wochenende geht es für den Kotterner Ringernachwuchs weiter, dann beim international besetzten Wittelsbacher-Land-Turnier in Aichach. Die Trainer hoffen, dass ihre Schützlinge dort ähnlich engagiert und erfolgreich auf die Matte treten werden.

 

 

 

Perfektes Saisonende

Autor: Helmut Schneider, 18.12.2022

Kempten / St. Mang: Schöner geht`s nicht. Das war Spitze: mit 24:13 gewannen die Kotterner Ringer das Derby gegen den SV 29 am Samstagabend. Aber der eigentliche Sieger waren die Zuschauer. Das Ringerderby hat wieder einmal für ein absolutes Sportevent gesorgt. Was will man mehr? Die Halle mit 450 Zuschauern war voll besetzt, bei jedem Kampf ging es richtig zur Sache und die Anfeuerung war so laut, dass die Betreuer nicht zu hören waren. Das Einmalige am Derby ist die Motivation der Athleten. Da spürt man richtiggehend ein Knistern, wenn sie auf die Matte gehen, da geht jeder an seine Grenze, da wird nichts verschenkt, da zeigt sich, dass Ringersport eine Kampfsportart ist. Wenn dann auch noch das Ergebnis lange spannend gehalten wird, ist der Kampfabend perfekt. Dies war am Samstagabend der Fall, denn der SV 29 ging gleich mit 4:0 in Führung. Der nächste Kampf im Schwergewicht brachte die Halle zum Kochen. Alfredo Santangelo gelang es nicht, eine 8:0 Führung über die Zeit zu bringen. Einem unglaublich kämpfenden Martin Spöttle gelang es, den Kampf zu drehen und 13:10 zu gewinnen. Jonah Müller sorgte dann mit einem Schultersieg für die ersten Kotterner Punkte. Im nächsten Kampf bewies Axel Bückle gegen den haushohen Favoriten, Vincent Graf, was mit Kampfgeist alles möglich ist. Erst in der zweiten Runde konnte Graf seiner Favoritenrolle gerecht werden. Als nach der Pause, Lukas Bückle Jens Wörmann besiegte, war beim Zwischenstand von 12:10, wieder alles möglich. Für eine gewisse Vorentscheidung sorgte dann Nico Wörmann. Er hatte auf 71 kg „abgekocht“ und auf 16:10 erhöht. Eine Premiere gab es dann für Felix Bückle. Ihm gelang es zum ersten Mal im Derby, Dominik Hauber zu besiegen. Doch das half nichts mehr. Kottern führte mit 16:13 und hatte mit Robert Schneider und Markus Mair noch zwei Asse im Ärmel. Sie wurden ihrem Ruf gerecht und schraubten das Ergebnis auf 24:13 in die Höhe. Mit diesem Sieg im Rücken und einer echten Werbung für den Ringersport, war es dann ein Leichtes für den Vorstand, Bernd Eschbaumer, den Abend mit Freibier für alle ausklingen zu lassen.